Naturnaher Hochwasserschutz in Haselünne-Eltern

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Der Verein führte zusammen mit dem Landkreis Emsland im östlichen Teil der Stadt Haselünne in der Ortschaft Eltern das Projekt „Naturnaher Hochwasserschutz an der Hase in Haselünne-Eltern” durch. Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

Das Projekt ist ein weiterer Baustein zur Revitalisierung der Haseauen im unteren Hasetal. Östlich der Stadt Haselünne hat der Landkreis Emsland innerhalb der letzten 10 Jahre bereits ca. 23 ha landwirtschaftliche Fläche erworben. Um ein zusammenhängendes Projektgebiet mit einer Größe von ca. 32 ha zu erhalten, ist im Rahmen des Projekts eine weitere Fläche erworben worden.

Vor Projektbeginn sind die Flächen überwiegend als feuchte, landwirtschaftlich intensiv genutzte Acker- und extensiv genutzte Grünlandflächen bewirtschaftet worden. In den 30er Jahren wurde die Hase auch entlang dieses Abschnittes umfangreich ausgebaut. So wurden Sommerdeiche mit Sielbauwerken errichtet, die die landwirtschaftliche Nutzung der anliegenden Flächen in der Vergangenheit gewährleistet haben.

Mit Hilfe der durchgeführten Maßnahmen sollen nun innerhalb der nächsten Jahre die folgenden Ziele erreicht werden:

  1. Wiederherstellung der natürlichen Flussdynamik in der Haseaue
  2. Naturnahe Entwicklung der im Projektgebiet liegenden Gräben durch die erfolgten wasserbaulichen Maßnahmen
  3. Förderung der extensiven Grünlandbewirtschaftung
  4. Wiederherstellung und Sicherung eines auetypischen Landschaftsbildes
  5. Langfristige Entwicklung eines Biotopverbundsystems im unteren Hasetal

Die umfangreichste Maßnahme war die Versetzung des Sommerdeichs auf einer Länge von ca. 1,7 km. Zudem wurden fünf Feuchtbiotopen angelegt. Die Unterhaltungstätigkeiten werden weitestgehend extensiviert. Der Naturhaushalt wird durch die Schaffung neuer, auetypischer Strukturen wesentlich aufgewertet und eigendynamische Prozesse des Flusses werden zugelassen. Durch die Verlegung des alten Deiches findet eine Aufwertung des Landschaftsbildes statt und Fluss und Aue werden wieder miteinander verbunden. Die Uferbereiche können sich naturnah entwickeln und die Feuchtbiotope bieten neuen Lebensraum für eine Vielzahl von heimischen Pflanzen- und Tierarten.

Gerade für Amphibien sind die Lebensräume im Hasetal innerhalb der letzten Jahrzehnte stark zurück gegangen, da immer mehr Tümpel und Weiher aus der Landschaft verschwunden sind. In den nächsten Jahren werden sich die neu angelegten Feuchtbiotope soweit entwickeln, dass sie optimale Laichplätze für Frösche und Kröten bieten.

Neben den positiven Auswirkungen auf den Naturschutz hat das Projekt auch Einfluss auf den Hochwasserschutz der Region. Durch die Versetzung der Sommerdeiche werden neue Überschwemmungsflächen mit einer  Größe von ca. 28 ha und einem Retentionsvolumen von 400.000 m³ geschaffen. Hochwasserspitzen im Sommer, die die anliegenden landwirtschaftlichen Flächen bedrohen, können somit entschärft werden. Die Flächen entlang der Hase haben wieder eine direkte Verbindung zum Fließgewässer und sollen sich zu einer Weichholzaue entwickeln bzw. als extensives Grünland genutzt werden. Die Baumaßnahmen sind im Juli 2006 fertig gestellt worden.
Als nächster Schritt wurden im Frühjahr 2007 folgende Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt:

  • Auf dem neuen Ersatzdeich ist ein Fahrradweg gebaut worden, der den Besucher einen hervorragenden Blick auf das Projektgebiet bietet.
  • Auf dem Deich wurde weiterhin ein Gewässererlebnispfad (mit dem Schwerpunktthema Biber) errichtet.