Lebensadern in der Kulturlandschaft: Fachveranstaltung zeigte den Mehrwert von Kompensationen an Gewässern

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Kompensationen gewinnen als freiwilliges Instrument zur Revitalisierung und Renaturierung von Gewässern immer mehr an Bedeutung. Hintergrund sind europäische Aufgaben wie die Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL) und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL). Der Mehrwert für alle durch Kompensation an Gewässern war jetzt das Thema einer Veranstaltung der TERRA.vita-Gebietskooperation Artland/Hase in Quakenbrück.

Der Natur- und Geopark TERRA.vita hatte gemeinsam mit dem Verein zur Revitalisierung der Haseauen, dem Dachverband Hase und dem Hauptverband Osnabrücker Landvolk zu einem ganztägigen Programm mit Vorträgen und einer Busexkursion eingeladen. Neben einer Einführung in das Thema Kompensation wurden verschiedene Beispiele im Einzugsgebiet der Hase für Projekte am Gewässer, die „Lebensadern in der Kulturlandschaft“ darstellen, vorgestellt. Mit dem Bus ging es gemeinsam zum Löninger Mühlenbach. Hier wurde im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens großflächig Land an den Bach getauscht. Hierbei wurden die Parzellen neu zugeschnitten, so dass entlang des Gewässers eine breite Sekundäraue entstehen konnte, die Raum für viele Auetypische Strukturen einer Gewässerlandschaft bot. Hierdurch sowie durch den eigens konstruierten Fanggraben werden die Probleme mit der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung überwiegend aufgefangen. Am Reitbach in Nortrup wurde ebenfalls ein Kompensationsprojekt vorgestellt, welches eine Sekundäraue umfasst. Dieser Reitbachabschnitt gehört zum FFH-Gebiet Bäche im Artland. Hier wurde ein zehn Meter breiter Gewässerrandstreifen für die Maßnahme genutzt. Vor Ort konnten sich die gut 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Durchführenden über Planung, Umsetzung und Erfahrungen austauschen.

Die Gruppe setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörden, der Kommunen sowie Flächeninhabern, Landwirten und Ingenieurbüros, Unterhaltungsverbänden als auch regionalen Naturschutzgruppen zusammen. Eine bunte Mischung, die bei der Veranstaltung der Gebietskooperation Artland/ Hase durchaus beabsichtigt war, denn in einem Punkt sind sich letztlich alle einig: Natur- und Fließgewässerschutz funktioniert nur gemeinsam.

Fotos: Natur- und Geopark TERRA.vita, Haseauenverein