Gewässergütebestimmung Obere Hase

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Jedes Jahr teilt der Fischereiverein Melle e.V. seine Fließgewässer in Güteklassen ein. Grundlage für die Ermittlung bildet die biologisch-ökologische Untersuchung, bei der die Kleinlebewesen zur Beurteilung des Verschmutzungsgrades herangezogen werden. Mit dieser Auswertung können Aussagen über den Belastungszustand des Gewässers getroffen werden.
Mit einer Lebensdauer von Monaten bis Jahren sind Organismen nur anzutreffen, wenn günstige Umweltbedingungen während ihres gesamten Lebenszyklus gegeben sind. Grundlegend beginnen die Untersuchungen mit der Umgebung der ausgewählten Stelle. Es werden Angaben zu Breite und Tiefe der Probestelle gemacht, darüber hinaus auch Messungen wie pH-Wert, Nitrit und Nitrat sowie die Leitfähigkeit.
Die wirbellosen Tiere werden mittels Fangnetz aufgelesen. An mehreren Stellen des Abschnittes werden kiesiger und sandiger Gewässerboden, aber auch größere Steine und Totholz nach Makrozoobenthos wie Stein- und Eintagsfliegen, Flohkrebsen, Strudelwürmer, Schnecken usw. abgesucht, aufgelistet und zusätzlich fotografiert. Die Anzahl der einzelnen Arten sowie die Häufigkeit der Tiere dienen schließlich zur Ermittlung des Saprobienwertes und machen die Aussage zur Gewässergüte.
Die Hase hat an dem untersuchten Gewässerabschnitt einen Saprobienwert von 1,86 erreicht und kann somit der Gewässergüteklasse II zugeordnet werden. Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf der Bestandserhebung durch das Abfischen mittels Elektro-Gerät an dem Haseabschnitt. Auf gut einem Kilometer wurde das Gewässer nach Fischen abgesucht und jeder einzelne Flossenträger mit Art und auch der Länge in eine Liste eingetragen. Durch den kiesigen Untergrund sind hervorragende Laichhabitate für Bachforelle und Groppe gegeben. Beide Arten bevorzugen schnelleres, sauberes Wasser mit niedrigen Temperaturen und hohem Sauerstoffgehalt. So zählten wir 140 Bachforellen mit einer Länge von gut 10 cm und 38 Groppen in der Längenordnung von 3 – 15 cm. Weiterhin konnten auch Bachneunaugen sowie einige Aale und eine Bachschmerle gelistet werden.
Untersuchung der Gewässerwarte des Fischereiverein Melle e.V. von 1938 Robin Stümpeley, Jörg Komesker und Olaf Schulte Bericht: Jörg Komesker, Fotos: Leon Komesker